Begebenheiten in den Jahren 1871 bis 1878.
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Jahre 1878 in Paris veranstaltete Weltausstellung war eine der glänzendsten dieser großen Vereinigungen und zeigte das Wiederaufblühen Frankreichs.
England ist durch die Nothwendigkeit, seine Macht in den außereuropäischen Besitzungen aufrecht zu halten und seinen Welthandel zu schützen, mehrmals in Krieg verwickelt worden. Holland hatte 1872 seine Besitzungen an der Goldküste in Ober-Guinea an England abgetreten, dieses dagegen sein Protectorat in Sumatra an die Holländer. An beiden Stellen entstanden Kämpfe gegen eingeborene Nachbarfürften. Holland mußte dem Sultan von Atchin auf Sumatra den Krieg erklären, um seine Oberhoheit und den Colonialbesitz von Atchin zu behaupten; England wurde 1873 von dem König der Aschanti auf der Goldküste angegriffen. General Wolseley drang 1874 energisch vor, besetzte und zerstörte die Hauptstadt der Aschanti und nöthigte den König zum Frieden. England hat darauf an Stelle des bisherigen Protectorates eine Goldküsten-Colonie gegründet. 1878 und 1879 hatte England in Südafrika einen beschwerlichen Krieg gegen die Zulnkaffern zu führen, der mit der Gefangennehmnng ihres Königs Eettewayo endigte. Weit wichtiger aber, als diese entfernten Kämpfe war die Stellung, welche England im russisch-türkischen Kriege einnahm. Die Regierung glaubte, daß die Türkei durch die Pläne Rußlands bedroht sei und sie war entschlossen, die Unabhängigkeit und Integrität des türkischen Reiches aufrecht zu erhalten. Alle von diesem Standpuncte aus geführten Verhandlungen ergaben einen bedrohlichen Gegensatz gegen Rußland; darum wurde während des Krieges eine englische Flotte in die türkischen Gewässer entsandt. Das finstere Wetter eines Kampfes zwischen England und Rußland zog sich immer näher zusammen, als am Ende des Krieges die russischen Heere auf Constanünopel vormarschirten und drohten, einen Theil der Truppen in Constanünopel einrücken zu lassen. Sofort segelte die englische Flotte in die Dardanellen ein und England erhob sich in so energischen .Kriegsrüstungen, daß selbst aus dem fernen Indien Truppen in das Mittelmeer herbeigerufen wurden. Rußland vermied den Zusammenstoß; es willigte nach längerem Zaudern endlich doch in den Berliner Frieden. England aber ließ sich trotz seiner Erklärungen von der unverletzbaren Integrität der Türkei nicht abhalten, einen ansehnlichen Preis für seine Bemühungen davon zu tragen. Es schloß im Juni 1878, noch vor dem Congreß, ein geheimes
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Extrahierte Personennamen: Wolseley
Extrahierte Ortsnamen: Paris Frankreichs England Holland Ober-Guinea England Sumatra Holland Sumatra England England England Südafrika England England Constanünopel England Indien England
Aegypter. Theben.
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3. Aegypter.
Von dem allen, wunderbaren Indien kommen wir in ein anderes Land der Wunder — Aegypten. Dieses Land ist ein langes, schmales Thal, durchflossen vom Nil, der aus zwei Quellflüssen entsteht, von denen der eine, Bahr el Abiad, dem Uke-rewe-See entströmt; der andere, Bahr el Asrek, im südlichen Abessynien entspringt. Bekannt ist, wie dieser nützliche Strom alljährlich seine Ufer überschreitet und durch den zurückgelassenen Schlamm das Land düngt, so daß die Anwohner nur zu säen brauchen, um reiche Ernten zu erwarten. Wenn im Frühling der Schnee auf den Gebirgen, die dem Nil sein Wasser geben, zu schmelzen beginnt, so sängt er an allmälig zu steigen. Dies geschieht im April, aber nur unmerklich, und nimmt zu, bis zu Anfange Augusts ein schnelles Steigen bemerkt wird; denn nun weht zugleich der Nordwind und hemmt den schnellen Ablaus des Wassers. Jetzt ist die allgemeine Aufmerksamkeit der Einwohner auf den Nil gerichtet. Jeden Morgen und jeden Abend macht ein Ausrufer in den Städten den Stand des Nils bekannt, und hat er die gewünschte Höhe erreicht, so überlassen sich die Einwohner dem Taumel der Freude. Man umarmt sich, man wünscht sich gegenseitig Glück und stellt Freudenfeste an. Die Schleusen, welche das Austreten noch zurückhalten, werden geöffnet, und das segenbringende Wasser strömt über und bewässert das Land. Weithin bietet dann Aegypten einen großen Wasserspiegel dar, aus welchem die zahlreich an den Ufern liegenden Städte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Im Alterthume sah man dann die Einwohner sich aus bereitgehaltene Fahrzeuge begeben. Große Processionen wurden angestellt nach den Tempeln der wohlthätigen Gottheiten; der ganze Nil ertönte von dem Klange der Musikchöre, und die mit Laubgewinden geschmückten Schiffe gaben den Anblick schwimmender Gärten. An 700,000 Menschen sollen dann oft fo auf der Wasserwanderung gewesen sein.
. Die alten Aegypter werden uns von dem ältesten griechischen Geschichtschreiber, Herodot, der 450 Jahre vor Christus lebte und selbst das Land bereiste, als ein dunkelbraunes, mageres, schweigsames und ernsthaftes Volk geschildert. Ihre Vorfahren sind wahrscheinlich von Asien her über die Landenge eingewandert, haben sich in Unter- und Mittel-Aegypten niedergelassen und weiter
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Extrahierte Personennamen: Aegypter Augusts Herodot Christus
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Asien und Amerika unter gleicher Breite. In den
Sandwüsten, wo nicht selten der tödtliche Samum
weht, ist die Hitze oft unerträglich. Das Jahr theilt
sich in die stürmische Regenzeit und in die trockene Zeit.
Gebirge. — Aus dem nordafrikanischen Hoch-
land ragt isolirt das Atlasgebirge. Im N.-W. des
südlichen Hochlandes erhebt sich das Konggebirge, im
N-O. das Alpenland von Habesch oder Abyssinien.
Flüsse. — Afrika ist verhältnißmäßig ärmer an
fließenden Wassern als die andern Erdtheile.
In das mittelländische Meer ergießt sich der alt-
berühmte Nil, welchem Aegypten seine Fruchtbarkeit
verdankt.
In den atlantischen Ocean münden: der Senegal,
der Gambia, der Rio Grande, der Niger, der Kongo
oder Zaire und der Orange-Fluß.
Zum indischen Ocean fließt der Zambese.
Unter den Seen Asrika's ist der Tschad im Tieflande
des Sudan der bekannteste.
Produkte. — Die uordasrikanische Pflanzen-
welt gleicht vielfach der südeuropäischen. Die eigent
liche afrikanische Vegetation beginnt erst südlich von
der Sahara. Die Dattelpalmen, Feigen, Ananas,
Kaffee, Zucker, Durrah oder Moorhirse u. s. w. haben
hier ihre Heimath.
Zu der afrikanischen Thierwelt gehören das Kameel,
der Elephant, das Nashorn, das Nilpferd, die Giraffe,
die Gazelle, die Antilope, das Zebra, der Strauß, der
Löwe \ die Hyäne, der Schakal, das Krokodil.
Das Mineralreich liefert Gold (Goldkörner und
Goldstaub), Eisen, Kupfer, Salz, Steinkohlen, Dia-
manten.
1 Der Tiger fehlt.
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Senegal Gambia Niger Zaire Goldkörner
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Afrika.
39,930,000 Quadrat-Kilom. 203,000,000 Einw.
Grenzen. — Afrika, der südwestliche Theil der
alten Welt, bildet eine große Halbinsel, welche durch
die Landenge von Suez mit Asien zusammenhängt.
Im N. grenzt es an das mittelländische Meer und
wird durch die Meerenge von Gibraltar von Europa
geschieden. Im O. wird es von dem rothen Meere1
und dem indischen Ocean, im W., von dem atlantischen
Oeean bespült.
Unter allen Erdtheilen hat Afrika die einförmigste
Küstenbildung. Die größte Einbiegung bildet der
Meerbusen von Guinea an der Westküste.
Bodenform und Klima. — Südafrika, vom
Vorgebirge der guten Hoffnung bis gegen den Aeqna-
tor, bildet ein zusammenhängendes Hochland, welches
in Stufenländern im O. und W. zum indischen und
atlantischen Ocean abfällt. Nördlich von diesem Hoch-
land, in der Mitte des Erdtheils, liegt das Flachland
von Sudan. Im N. von Sudan zieht sich die große
Wüste, aus der Westseite Sahara, im O. die libysche
Wüste genannt, vom atlantischen Ocean bis zum
Nilthal. Nördlich der Wüste, im Küstenlande des
Mittelmeeres, liegen noch zwei getrennte Hochländer:
im N.-W. das Hochland von Nordafrika, im N.-O.,
das Plateau von Barka.
Obgleich Afrika nicht ganz in der heißen Zone liegt,
so hat es doch nirgends die vier Jahreszeiten der ge-
mäßigten Zone, und ist im Allgemeinen heißer als
1 Der Suez-Kanal, welcher das rothe Meer mit dem
Mittelmeer verbindet, erspart den Ostindienfahrern den
weiten Weg um Afrika herum.
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Extrahierte Personennamen: Barka
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Suez Europa Afrika Guinea O. Westseite_Sahara Nordafrika Afrika Afrika
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5. Sudan oder Nigritien.
Dieses Land, östlich von Senegambien gelegen, ist
von kriegerischen Negerstämmen bewohnt. Das Innere
ist wenig bekannt *.
Hauptort: Timbuktn (etwa 13,000 E.).
6. Nord- und Süd-Guinea.
Produkte. — Palmöl, Pfeffer, Zucker, Kaffee,
Ingwer, Elsenbein, Goldstaub.
Diese Küstenländer, am Busen von Guinea, tragen
verschiedene Nameu, nach den vorzüglichsten Produkten,
welche von den Negern an die Küste gebracht und für
europäische Waaren umgetauscht werden. Man unter-
scheidet daher die Pfeffer-, Zahn- (Elfenbein), Gold-
und Sklavenküste 2.
Das Land zersällt in mehrere Neger-Staaten.
7. Die englische Kap-Kolonie.
an der Südspitze Asrika's.
Produkte. — Wolle und Kapwein.
Die Kapstadt (28,000 E.), ist eine wichtige Handels-
und Schiffsahrtsstation.
8. Ostkiistenländer.
Am südlichen Theil der Küste liegt das Kaffernland,
mit der englischen Kolonie Natal. Weiter nördlich
solgen Sosola, Mozambiqne und Zansibar^.
Die Portugiesen haben Niederlassungen in Mozam-
bique. Die nördlichem Küstenstriche Suaheli und
Somali, sind wenig bekannt.
Sämmtliche Küstenländer sind von Negern bewohnt.
1 Das Innere Afrika's ist überhaupt wenig erforscht;
nur die Küstenländer werden von den Europäern besucht.
2 Hier wurde früher der schändliche Sklavenhandel ge-
trieben.
s Früher Zangnebar, der Insel Zansibar gegenüber.
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